Das Champagnerglas

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Drei Gläser auf dem Flohmarkt

Da steht es vor mir, das alte Champagnerglas. Es ist eines von dreien, die ich heute Morgen auf einem kleinen Flohmarkt einer alten Frau abgekauft habe.

Nur fünf Euro wollte sie dafür haben, doch bisher waren wohl alle Besucher des Flohmarkts achtlos an den Gläsern vorübergegangen.

Es ging schon auf Mittag zu, und der Flohmarkt würde bald schließen. Ich sah es der alten Frau an, dass es ihr im Herzen weh tat, dass niemand sich für ihre alten Gläser interessierte.

So sah ich mir die Gläser etwas genauer an, und fand jedes von ihnen leicht unterschiedlich, obwohl sie alle das gleiche Muster zierten.

Die Gläser schienen also handgearbeitet sein, und ich schätzte ihr Alter auf wohl über hundert Jahre, obwohl ich in solchen Dingen kein Spezialist bin.

Sie wirkten auf mich allerdings in einer gediegenen Art und Weise, sodass ich mir vorstellen konnte, dass sie gut in einen wohlhabenden Haushalt der Kaiserzeit gepasst haben würden.

Als ich die Gläser begutachtete und meine Hand über die Ornamente streichen ließ, sah ich im Blick der alten Dame, dass es ihr gar nicht um das Geld ging das sie vielleicht mit den Gläsern erzielen konnte, sondern hauptsächlich darum, dass die Gläser in gute Hände kommen würden. Denn bei einer Entrümpelung wären sie wahrscheinlich von ihren Nachkommen achtlos in den Glasmüll gewandert.

Spontan entschied ich mich dafür, die Gläser zu kaufen, und gab ihr einen Zwanzig-Euro Schein. Als sie mir Rückgeld geben wollte, wehrte ich ab und meinte nur zu ihr: „Das sind mir die Gläser auf jeden Fall wert.“

Eigentlich hätte ich gerne noch mit der alten Dame über die Herkunft der Gläser gesprochen und etwas über deren Geschichte erfahren, doch ein neuer Kunde interessierte sich für etwas anderes an ihrem Stand und verwickelte sie in ein längeres Gespräch.

Da meine Zeit knapp wurde, wandte ich mich zum Gehen. Als sie dies bemerkte, rief sie mir dann doch noch nach, als hätte sie meine Gedanken gelesen: „Halten Sie sie gut in Ehren, dann werden Ihnen die Gläser ihre ganz eigene Geschichte erzählen, so wie sie sie mir erzählt haben, ohne dass ich jemals von irgendjemandem erfahren hätte, wer sie vor mir besessen hat.“

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Nun also stehen sie hier vor mir, und ich habe mir einen französischen Crément aufgemacht, um eines davon einzuweihen.

Ich genieße den Abend und habe mir auch eine Kerze angezündet, die sich nun mit ihrem leicht flackernden Licht im Glas spiegelt, in welchem feine Perlen aufsteigen.

Eigentlich ungewöhnlich, denke ich mir, dass es nur drei Gläser waren, denn sie waren sicherlich einmal teuer gewesen, und wohlhabende Haushalte haben wohl eher sechs oder zwölf Gläser für ein Gedeck bereitgehalten.

Wie sich so mein Blick in den Perlen im Glas verliert, entsteht vor meinen Augen das Bild einer festlich gedeckten Tafel. An dieser haben vornehm gekleidete Herrschaften Platz genommen, um ein Abendessen zu sich zu nehmen.

Es sind sechs Damen und sechs Herren, und alle sind festlich im Stil der Jahrhundertwende vom 19ten zum 20ten Jahrhundert gekleidet.

Jahre des Aufschwungs nach dem gewonnenen deutsch-französischen Krieg haben die Gründerzeit entstehen lassen und Wohlstand ins neugegründete Deutsche Reich gebracht.

Nachdem die Bediensteten die Reste eines opulenten Mahles abgetragen haben, kredenzt der Hausherr in eben jenen Gläsern einen Champagner, und sonnt sich in der Bewunderung sowohl für den edlen Schaumwein als auch die Gläser, welche er erst kürzlich erstanden hat.

Er bringt einen Toast auf den Kaiser aus: „Erhebet euer Glas meine Freunde auf unseren großen Kaiser und genießt. Haltet euch nicht zurück, denn mehr als eine Flasche habe ich kalt stellen lassen, auf dass unsere Flotte wächst und gedeiht. Unser Kaiser, er lebe hoch!“

Und alle Anwesenden stimmen ein in das Hoch auf den Kaiser, der im vorherigen Jahr zur Finanzierung der stolzen Flotte Deutschlands eine Steuer auf Schaumweine aller Art angeregt hatte.

Heute wissen wir, dass des Kaisers geliebte Flotte schon über hundert Jahre auf dem Grund der Bucht von Scapa Flow versunken liegt, wogegen wir die Schaumweinsteuer immer noch mit jeder Flasche Sekt oder Champagner bezahlen.

Ich trinke noch ein Glas, und tatsächlich ist mir plötzlich, als würde jemand eine Erzählung beginnen, der meine Gedanken nun aufmerksam lauschen …

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Die Geschichte der Gläser

Wie es der Hausherr und Gastgeber beschworen hatte, ließen sich die Herren das Getränk bei ein paar guten Zigarren schmecken, während sich die Damen in einen anderen Salon zurückzogen.

Bald war es spät geworden, und die eingeladenen Besucher zogen sich in ihre Gästezimmer zurück.

Alle, bis auf einen jungen Mann, und ein noch jüngeres und dennoch volljähriges Fräulein, die sich lange nach Mitternacht im inzwischen verwaisten Salon trafen, wo noch die Gläser und leeren Champagnerflaschen auf dem großen Tisch standen. Denn die Bediensteten waren lange schon in ihren Betten verschwunden, um am Morgen die Reste der Feier aufzuräumen.

Ja, die beiden waren wohl ein Liebespaar, welches sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ, die Einladung ihrer Familien dazu zu nutzen, einige Liebeleien auszutauschen.

Und so ungestüm wie die Jugend ist, blieb es nicht bei dem harmlosen Austausch von Zärtlichkeiten, sondern bald schon lag die junge Dame mit aufgeschürztem Kleid über der großen Tafel, und der junge Herr drang mit Lust in sie ein.

Mit der ungestümen Leidenschaft der Jugend tat er dies so heftig und explodierend, dass bald eines der feinen Gläser umfiel, und zerbarst.

Im Sturm der Liebe wurde das junge Paar des zerbrochenen Glases jedoch erst bewusst, als die Lust bereits gestillt und die Kleider wieder geordnet waren.

„Da seht, was ihr angerichtet habt!“, sprach die junge Maid vorwurfsvoll zu ihrem stürmischen Galan. „Man wird am Morgen Fragen stellen, die niemand wird beantworten können oder wollen.“

„Da habt ihr wohl recht …“, antwortete der junge Herr, „… aber es ist alles eure Schuld, so aufreizend wie ihr mir euren hübschen Popo entgegengestreckt habt. Ich werde euch bestrafen müssen.“

Und mit aufgesetzt ernstem Gesicht umarmte er seine Geliebte, und zog sie zu einem Stuhl, auf den er sich setzte, und sie über seine Knie schubste.

„Dieser aufreizende kleine Po wird seiner Strafe nicht entgehen“, verkündete er und schon schob er wieder ihre Kleider nach oben. „Das junge Fräulein war ja so nett, für mich unter dem Kleid heute keine Unterwäsche zu tragen – was wundert sie sich dann, dass die Leidenschaft mit mir durchgeht.“ Und mit diesen Worten begann er den nackten Po seiner Geliebten mit leichten Schlägen zu überziehen.

Es muss wohl der Leichtsinn der Jugend gewesen sein, der sie trotzdem beschützte, sodass das laute Klatschen seiner Hand auf dem Po seiner Herzensdame im Haus niemand bemerkte.

Vielleicht war es aber auch der im Übermaß genossene Champagner aus den feinen Gläsern, von denen nun eines inzwischen sein nützliches Leben ausgehaucht hatte.

Genussvoll betrachtete der junge Galan, wie der zuvor alabasterweiße Hintern seiner Geliebten von zarter Röte überzogen wurde, und bald kehrte die Leidenschaft zurück und pochte an ihren Schoß.

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Geduldig und gehorsam hatte sie ihm ihren Po hingehalten, doch aus ihrem zunehmend lüsternen Atmen konnte er schließen, dass auch ihre Erregung wieder zurückgekehrt war.

So beschloss er alsbald, dass es genug sei, und ein weiteres Mal führte er sie zur Tafel.

Als er sie hochhob und unvermittelt auf den Tisch setzte, entfuhr ihr ein spontanes „Au, mein Popo“, doch schnell entspannte sie sich, und ließ sich von seinen starken Händen dirigieren, sodass sie mit dem Rücken auf dem Tisch zu liegen kam, während ihre Beine über die Tischkante baumelten.

Erneut schob er ihr Kleid hinauf und ergötzte sich an dem Anblick ihrer feuchtglänzenden Scham.

Benommen von ihrer Schönheit bemerkte er, dass nicht unweit neben seiner Geliebten noch eine halbvolle Champagnerflasche stand. Aus dieser nahm er sich einen vollen Schluck, und genoss das noch immer vorhandene Prickeln in seinem Mund, welchen er flugs dem Dreieck seiner Venus näherte, und ehe sie es sich versah, ihre Venusperle umschloss.

Aus der Begegnung der Hitze ihres Perlenchens mit dem sprudelnden Champagner entstand ein unmittelbarer Schauer, welcher den Körper der jungen Dame durchzuckte und ihr einen Schrei der Lust entlockte.

Seine Zunge massierte ihre angeschwollene Perle, und er spürte, wie er dadurch immer neue Konvulsionen in ihrem Körper auslösen konnte.

Der Duft seiner Geliebten in harmonischer Vereinigung mit dem prickelnden Geschmack des Champagners führte ihn in einen Rausch seiner Sinne, und wie in Trance ließ er von ihr ab und zog sie zu sich hin, stellte sie wieder auf die Füße, drehte sie um, und legte sie sich erneut über die Tischkante zurecht, so dass sie nun wieder mit dem Bauch auf dem Tisch zu liegen kam.

Schnell hatte er ihr Kleid wieder nach oben geschoben und ergötzte sich erneut an einem aufreizenden Anblick.

Der gerötete Po seiner Liebsten vor seinen Augen ließ die Lust in ihm fast schon vorzeitig explodieren. So war es kein Wunder, dass beide im anschließenden Geschehen, einem scharfen Parforceritt ähnlich, schon nach kurzer Zeit ihren lustvollen Höhepunkt erreichten.

Auch dieser Ritt blieb unerhört und unentdeckt, und ihr Schicksal nicht weiter herausfordernd, entschloss sich das junge Paar, nachdem ihre Sinne zurückgekehrt waren, sich in ihre jeweiligen Gemächer zum Schlaf zurückzuziehen.

Natürlich blieb das zerbrochene Glas am nächsten Tag nicht unentdeckt, und da sich niemand als Schuldiger bekannte, war es der Hausherr leid, und beauftragte seine Hauswirtschafterin, für die nächste Tafel neue Gläser zu besorgen, und die alten irgendwie loszuwerden.

Das tat die Gute denn auch und erzielte für die restlichen Gläser bei einem Händler noch einen guten Preis, indem sie nur acht davon dem Händler anbot, was für einen mittleren Haushalt schon eine stattliche Anzahl war.

Die restlichen drei Gläser behielt sie unbemerkt für sich selbst …

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Meine Gedanken kehren zu mir zurück, da das Licht der heruntergebrannten Kerze verlöscht. Die Flasche Crément habe ich inzwischen geleert, aber wer hat mir gerade diese Geschichte erzählt?

Ich frage mich, was die Gläser wohl in der Folgezeit noch alles erlebt haben, doch die Erzählung aus meinem Inneren scheint zu Ende.

Zwei Kriege, Aufstieg und Fall, Siege und Niederlagen sahen die Gläser wohl, und gingen vielleicht durch viele Hände, bis eine alte Dame sie schließlich auf einem Flohmarkt anbot, um einen Käufer zu finden, der sie in Ehren halten, und ihre Geschichte wohl zu schätzen wissen würde.

Vielleicht erzählen mir die Gläser ja den Fortgang ihrer Geschichte, wenn ich beim nächsten Mal bei Kerzenschein und perlendem Champagner in anregende Gedanken versinke. Wer weiß, was sie dann noch alles zu berichten haben …

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